Aus dem guten Vorsatz wird langsam eine schöne Gewohnheit: heute ist der vierte Tag in Folge an dem ich einen Tagesspaziergang von über einer Stunde absolviert habe. Nein, cih sollte besser schreiben: genossen habe. Ich werde aber doch nicht täglich davon hier berichten. Denn zum einen fehlt mir dafür dann doch die Zeit und zum zweiten möchte ich Sie nicht mit ständigen Wiederholungen langweilen.
Wochentags wälzt sich wegen einer Umleitung leider gerade zum Arbeitsbeginn eine wahre Autolawine durch unser sonst doch recht beschauliches Dorf. Die Strecke bis zum unbefahrenen Feldweg ist daher morgens echt nervig. Es gibt leider keinen Bürgersteig oder Fußweg und so muß ich oft in den Graben beziehungsweise auf den Grünstreifen ausweichen um nicht angefahren zu werden. Leider scheinen viele Autofahrer morgens noch nicht ganz wach zu sein! 🙁
Heute habe ich daher einen anderen Weg gewählt. Der führt zwar ein ganzes Stück durch eine Siedlung, es fahren hier aber dafür kaum Autos. Es war kühl (um die 8 Grad) und wolkig. Die Sonne kam aber auch ab und zu hervor. Wunderbare Luft, es hatte Nachts gerregnet und es roch angenehm frisch. Minutenlang blieb ich an einem Aussichtspunkt stehen, atmete tief und bewußt ein und nahm die erwachende Natur mit allen Sinnen auf. Erst eine Spaziergängerin mit einem kläffenden Hund riß mich aus dieser herrlichen Stille.
Heute hatte ich meinen kleinen Fotoapparat dabei. Einige Bilder zeige ich Ihnen in diesem Artikel. Früher war die Fotografie mein Broterwerb, jetzt hatte ich schon lange keine Kamera mehr in der Hand. Es machte mir aber heute viel Freude. Und ich glaube, dadurch nehme ich meine Umgebung noch intensiver wahr. Mal schauen, vielleicht finde ich wieder Spaß am Fotografieren und ich packe meine Spiegelreflexkamera wieder aus?!
Erschreckend finde ich die Kahlschläge, die sich ringsum finden. Auch hier gab es bis vor kurzem noch gesunden Wald (allerdings Fichten-Monokulturen). Links sieht man auf dem Foto abgestorbene Nadelbäume, die sicherlich auch bald gefällt werden. Ein Lichtblick: die Flächen werden mit Laubbäumen aufgeforstet.
Die regelmäßigen Spaziergänge tun nicht nur meiner Seele gut sondern auch bereits jetzt meinem Körper. Meine Knieschmerzen sind bereits erheblich besser geworden. Scheinbar wird die Gelenkschmiere wieder besser verteilt.
Heutige Begegnungen:
Schnecken, Krähen, Reh, Regenwurm, Bullenherde, eine Spaziergängerin mit Hund.
Höhepunkt des Spaziergangs:
Ein Reh, das auf dem Weg direkt auf mich zukam
Text & Fotos: © Martina Berg Photo-Arts (MBA)
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